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Waun da Regn dir ins Gsicht foit,
und de gaunze Wöt um di is koit.
Waunst a Umormung brauchst, daun hoist das hoit.
Dass du mei Liebe gspiast.
Waun in da Nocht de Stern aum Himml gräun,
und niemand wü mit dir de Tränen täun,
kunntast, waunst wüst, di zu mir osäun.
Dass du mei Liebe gspiast.
I waß, es is fia di net gaunz so klor.
I würd dir niemois zuwisteign.
Doch wia i di domois gsegn hob, wor
i sicher, du kunntast bei mir bleibn.
I dat hungern und mi schlogn lossn.
Auf olle Viere gräun entlaung de Gossn.
I dats, a waun mi olle dafür hossn.
Dass du mei Liebe gspiast.
Übers Meer do tobt da Sturm dahin.
Des Jaummern drüber, is net nei.
De Zeitgeiststürme wan her und hin.
So wos wia mi, findst net glei.
I kunnt di glicklich mochn, ohne Göd.
I wa fia di so gern da Höd.
I gang fia di sogor auns End der Wöt.
Dass du mei Liebe gspiast.
nach: „Make you feel my love“ von Bob Dylan
(Übers: Heinz Stadlbacher)
Hör auf das, was ich nicht sage. Lass dich nicht von mir narren.
Ich trage tausend Masken und keine bin doch ich.
Ich trage tausend Masken, doch bitte fürchte dich nicht.
Ich mach den Eindruck, als sei ich umgänglich, als sei alles sonnig und heiter,
innen wie außen, mein Name Vertrauen und mein Spiel, die Kühle in mir.
So, als könnte ich alles bestimmen, was ich bräuchte, das sei hier.
Verwirrt, in Furcht und allein, aber ich verberge das.
Beim bloßen Gedanken an meine Schwäche kommt mir der Schweiß.
Verzweifelt erfinde ich Masken, hinter denen ich mich verborgen weiß.
Eine kluge Fassade, die mir hilft, etwas vorzutäuschen,
die mich sichert vor dem wissenden Blick, der mich erkennen würde,
dabei wäre dieser Blick gerade der Sprung über diese Hürde.
Glaube mir nicht. Glaube mir nicht,
doch wenn du willst bekommt mein Herzdurch dich Flügel.
Dein Gespür, dein Mitgefühl und die Kraft deines Verstehens
hauchen mir das Leben ein. Ich möchte, dass du das weißt.
Ich spiele mein Spiel, mein verzweifeltes Spiel.
Außen eine sichere Fassade und innen ein zitterndes Kind.
Wie sehr wünsch ich jemand, der das sieht, doch alle sind nur blind.
Daher der gängige Ton meines oberflächlichen Geschwätz’s.
Ich hab Angst vor mir selber. In meiner Schwachheit bin ich doch nichts wert,
drum bau ich um mich starke Mauern, doch weiß ich, es ist verkehrt.
Es wird nicht leicht für dich sein meine Mauern zu durchschlagen,
doch möchte ich, dass du weißt, wie wichtig du für mich bist
und dass du aus mir den Menschen machen kannst, der wirklich in mir ist.
Je näher du mir dabei kommst, desto blinder schlag ich zurück.
Ich wehre mich gegen das, wonach alles in mir schreit.
Bitte komm und fürchte dich nicht. Ich tu das doch nur aus meiner Unsicherheit.
Glaube mir nicht. Glaube mir nicht,
so kannst du zu meinem Retter werden.
Aus Angst und aus Gewohnheit tu ich das, was gar nichts ist
und dabei hoff ich so, dass du das alles siehst.
Glaube mir nicht. Glaube mir nicht
und fass mit zarter Hand mich,
weil ein Kind doch leicht zerbricht.
Meine Hoffnung bleibt, dass das, was ich einst gehört,
Liebe stärker ist und ihr keine Mauer wehrt, wahr ist.
Wan net, Madl, tua irgendwos damit’s das vergißt
und daun gfrei di wieder aun dein Lebn.
Sicher, i was eh, des kaun ma net leicht verzeihn,
wäu du host eahm mehr, ois er verdient, von dir gebn.
Jetzt rechn o damit und daun sei wieder froh.
Wäu du bist nur auf Besuch beim Blues, aber i, Madl, i wohn do.
Karl, denk net nur immer an die alten Zeiten
wiast die Kriagln obiglat und Frauen obgschleppt host.
Ohne Schein und ohne Hockn gehst den Weg allan
in da Nocht und im Gnack do hockt ganz tief da Frost.
Oba des bringt di net um, doch es mocht di a net froh.
Du denkst, du bist nur auf Besuch beim Blues, aber i, i wohn do.
Ois fangt an, daß’d net daham bleibst, wäus di immer fort ziagt
und wäus’d glaubst, dass das woanders besser host.
Und daun schleidats di und hauts di auf und wo’s di hinhaut
is a mordstrum Lockn und de Schaln is watschlnoß.
Und daun rappelst di in d’Höh, und daun beidlst di amoi o.
Wäu ihr seids nur auf Besuch beim Blues, aber i, i wohn do.
Wo i wohn do kaunnst nur überlebn, waunst’as nimmst
wias kummt und waunnst net frogst, warum’s so is.
Jeder Tog is gleich oarsch doch es kunnt da letzte sei
und daun hängst an dem bissl Leben und büdst da nau wos ein.
Und daun trifft di unverhofft a zarter Strahl von da Sunn, Gott sei dank net im Büro.
Wäu du bist net auf Besuch beim Blues, na, du wohnst do!
Zwischen Frühlingsblia und Wintagfria, vü Gspia.
Woatn aufn Regn, de Sun aufgehn segn in da Friah.
Da Ton mocht de Musik und nau fü mehr.
Mitn Herzn schaun, aus nix wos baun, zuitraun.
Kinda niemois schlogn, vüles hinterfrogn,
streitn und vertrogn, toan wos a Frau doch niemois tuit.
Min Haummer umgehn und die Frau stehn, scheen.
Loss di foin in meine Oam.
Net, wäust net alloani stehn kaunst und i mi daboam.
Loss di foin in meine Oam,
wäu koan von uns zwoa wird do alloani richtig woam.
Üba d’Föda gehen, staunend dostehn, dahoam sein.
Neamnd übergehn, auf Kloanichkeiten stehn, si boid gfrein
und wissen, dass ma nix vasama tuit.
In Ärger außebrün, nix überspün, zoagt vo an storkn Wün.
Aun an Hergott glauben, aundan vertraun, auf si söba schaun.
In dera Mischung liegt wos drin.
Glaubn aun a guits End, a waun da Huit brennt,
wissen, dass di wer kennt.
Loss di foin in meine Oam.
Net, wäust net alloani stehn kaunst und i mi daboam.
Loss di foin in meine Oam,
wäu koan von uns zwoa wird do alloani richtig woam.
Mehr, als alles auf der Welt,
mehr, als die Blumen auf dem Feld,
mehr, als Marlene Dietrich,
mehr, als alles brauch ich dich.
Mehr, als die Sonne und den Mond,
mehr, als den Himmel, wer immer dort wohnt,
mehr, als die Sterne und das Licht,
mehr, als ein Lied und ein Gedicht.
Mehr, als den Urwald und die Au,
mehr, als die Farben Grün und Blau,
mehr, als einen Hirtenbrief,
mehr, als ein Hoch nach einem Tief.
Mehr, als die Liebe, die man mir gab,
mehr, als den Vogel, den ich hab,
mehr, als ich übrig hab für dich,
o Gott, ich brauch dich mehr, als mich.
Aber weil du, o Gott, in deinen Kirchen so viel zu tun hast
und oft weg musst,
und ich dich trotzdem soviel brauch,
bist du in meinem Vogel auch.
A gaunz a hamlichs Gfü hob i scho seit längrer Zeit.
Aber jetzt, jetzt muaß auße und i gspier wia sa se gfreit.
Es is a gaunz a zärtlichs Gfü für Leut, de i unhamlich mog,
auf de i mi gfrei. Meine Freund, waun i bei eich bin fühl i mi so frei,
so wia i bin, so kaun i sein.
Bei an Glasl Wein und bei an söba bochnen Brot
sitz ma do, bis in da Fruah und haum daun unser liabe Not.
Essen, trinken, diskutiern, an Rausch hamzahn und net scheniern,
wos is dabei? Meine Freund, waun i bei eich bin fühl i mi so frei,
so wia i bin, so kaun i sein.
Vüle Sochn lossn se gaunz afoch net beredn,
und daun nehma unsre Klampfn und a Liad is im entstehn.
Des Singan hot uns immer ghoifn und es hot uns näherbrocht,
ois Streiterei. Meine Freund, waun i bei eich bin fühl i mi so frei,
so wia i bin, so kaun i sein.
Ollas, wos mi traurig mocht, des kaun i mit eich täun.
Und waun des Gfü uns kummt, tan mir a mitanaunda häun.
Oe des wer i nie vergessn, wäu es hot mi gaunz tiaf pockt,
so sois sein. Meine Freund, waun i bei eich bin fühl i mi so frei,
so wia i bin, so kaun i sein.
Na, na, na . . .
Maunchesmoi do denk i ma, heast, wean mir gor net oid?
Mir singan wia de Lerchaln und mir spün so, wias uns gfoit.
Und waun mir amoi nimmer san, soi kana sogn, de haum net glebt.
Es bleibt dabei: Meine Freund, waun i bei eich bin fühl i mi so frei,
so wia i bin, so kaun i sein.
Petrus, hoi de Engelsbläser, wäu jetzt wird ogfoan.
Stö i mas scho vur, im Himml, und um uns de Schoan.
Sowos hots do nau net gebn, jetzt stimmt sogor da Herrgott ein.
Der singt fia drei: Meine Freund, waun i bei eich bin fühl i mi so frei,
so wia i bin, so kaun i sein.
Na, na, na . . .
(T: Heinz Stadlbacher, M: Robert Schießbiegl)
Wia geht’s da, mei Mutter? Laung hob I di des net gfrogt.
Hob afoch nur gnumma und söbstlos host du nie wos gsogt.
Host ma ollas zu d’Fiaß glegt, nur zum nemma und i hobs vaspüt.
Kaunst di nau erinnern, wia i wos net kriagt hob woa i gaunz wüd.
Wia geht’s da, mei Mutter? Die Haut voller Foitn und Riss.
Die Lunge voi Gift und im Mund a Plastikgebiss.
Wer hot dir so zuagsetzt, wer hot di so ausgnutzt und missbraucht?
I hob a schlechts Gwissn, so schen woan de Tog, doch jetzt kummt de Nocht.
Mutter, mei Mutter du große stoake Frau.
Laung host gschwiegn, ollas gschluckt doch jetzt gspier i dei Wut genau.
Mir is zum Rean, dei Blick is traurig, vorwursvoi die Augn.
Mutter Erde, du große Frau, kaunst du mir nau traun?
Wia geht’s da, mei Mutter? I moch ma Sorgn um di.
I hob di vergessn und jetzt vergisst du auf mi.
Vergifst deine Kinder, verwehrst eana d’Noahrung, losst das krepiern.
S’Paradis is verlorn und doch mecht i amoi nau wos davon gspiern.
Mutter, mei Mutter du große stoake Frau.
Laung host gschwiegn, ollas gschluckt doch jetzt gspier i dei Wut genau.
Mir is zum Rean, dei Blick is traurig, vorwursvoi die Augn.
Mutter Erde, du große Frau, kaunst du mir nau traun?
Wo ist das Land in dem der Friede wohnt,
wo alles im Einklang und Leben sich lohnt,
wo niemand Geschäft macht mit Kriegen und Not
und wo keine Lüge die Wahrheit bedroht?
Das Land ist so fern und so nah zugleich,
in dir ist verborgen das Friedensreich.
Im Grund deiner Sehnsucht da liegt es bereit,
ein Keim voller leben, von Gott dir gegeben.
Nahe bei dir, vom Himmel weit
küssen sich Friede und Gerechtigkeit.
Im Land deiner Sehnsucht bist du nie allein,
und die Frucht deines Kampfes wird Friede sein.
Das Wasser, die Erde, die Pflanzen, die Luft,
alles ist unser und Tod liegt im Duft.
Unser ist gar nichts, all das ist geliehn
von denen die nach uns die Erde beziehn.
Wir leben im Krieg mit den Ländern der Welt,
die man zu den Ländern der dritten Welt zählt.
Der Friede braucht Beine, deine, und Augen zum sehn,
ein Herz zum kämpfen und eins zum verstehn.
Niemand locht so wie du.
Niemand want so wie du.
Niemand redt so wie du.
Niemand hört zua wie du.
Niemand hot so a Gfü.
Niemand hot so a Kroft.
Niemand hot deine Ideen,
niemand dei Leidenschoft
Niemand hot solche Augn.
Niemand hot so an Blick.
Niemand hot dein Vertraun.
Niemand hot so a Glick wia i, mit dir!
Niemand is so wie du.
Niemand is so wie du!
O Berta, loss mi net allan.
O Berta, loss mi net allan.
Deine Hoar san so schen
und jetzt, wos leiwaund is, dast du gehn.
O Berta, loss mi net allan.
O Berta, verzeih ma jeden Rausch.
O Berta, verzeih ma jeden Rausch.
I hob net gwusst, dass di des kränkt.
I hob mei Sö im Wein ertränkt.
O Berta, loss mi net allan.
O Berta, verzeih ma jeden Schuss.
O Berta, verzeih ma jeden Schuss.
I bin süchtig, i waß,
doch mit dir woas so klass.
O Berta, loss mi net allan.
O Berta, bitte, glaub aun mi.
O Berta, bitte, blaub aun mi.
Sog, es is nau net vorbei.
Loss mi von dir auntörnt sei.
O Berta, loss mi net allan.
O Berta, loss mi net allan.
O Berta, loss mi net allan.
I hob deine Hoar so gern
und fia de dat i sterbn.
O Berta, loss mi net allan.
Ois hot sei Zeit, s’Kumma und Gehn, s’Wochsn und Blian.
Zeit is zum Wiederfinden, Zeit zum Verlieren.
Ois hot sei Zeit, d’Liab und da Schmerz, s’Pflanzn und Baun.
Zeit is zum Verzweifln oft und Zeit zum Vertrau - n.
Ois hot sei Zeit, s’Verletzn und Heiln, s’Lochn und Rean.
Zeit is zum Sterbn, wauns Zeit is, Zeit zum Gebärn.
Aber es is immer Zeit do zum Vertreibn, zum Versama,
zum Verkosten und zum Trama,
Zeit, zum nehma, Zeit, zum schenken, Zeit, is fost net auszudenken.
Vinzenz, des is dei Zeit.
Ois hot sei Zeit, da Larm und de Ruah, s’Umorma und Lösn,
Zaumstehn in guatn Togen und in Bösen.
Ois hot sei Zeit, s’Kumma und Gehen, s’Wochsn und Blian.
Zeit is zum Wiederfinden, Zeit zum Verlieren.
Aber es is immer Zeit do zum Vertreibn, zum Versama,
zum Verkosten und zum Trama,
Zeit, zum nehma, Zeit, zum schenken, Zeit, is fost net auszudenken.
Vinzenz, des is dei Zeit.
Stö da vur, ka Himml, wo warst daham?
Stö da vur, Imagine, von Lennon, nur a Tram.
Stö da vur, ois wos’d net siagst dats net gebn
und ois wos’d siagst, wad doch nur s’halbe Lebn.
Hurch auf’n Wind, er braucht di net und kennt doch deine Frogn.
Loss di foin, da Himml wird di trogn.
Stö da vur, du bist net allan auf da Wöt.
Stö da vur, wos aundre haum is net, wos dir föt.
Stö da vur, waun jeder aufaungt zum Teil’n
und niemand mehr Schläg kriagt und aufaungt zum Heul’n.
Und da Wind, er wird zum Sturm und mehr werdn deine Frogn.
Loss di foin, da Himml wird di trogn.
Da Himml trogt die Erd und schickt’s aufn Weg um d’Sunn.
Nix Schöner’s, als unter der Sunn zum sei’.
Wos woahr is, treibt an Sprung in d’Wand und strat net Sand in d’Augn.
Stö da vur, de Woahrheit mocht di frei.
Stö da vur, ka Höd stirbt sinnlos im Grobn.
Stö da vur, Höden haum nix mehr zum Sogn.
Stö da vur ka Religion sperrt Gott ein.
Erst waun Gott frei is, daun kaun Frieden sein.
Und da Wind trogt den Geist, stö da vur, der hot des Sogn.
Loss di foin, da Himml wird di trogn.
Was wahr ist, streut nicht Sand in deine Augen,
was wahr ist, bitten Schlaf und Tod dir ab
als eingefleischt, von jedem Schmerz beraten,
was wahr ist, rückt den Stein von deinem Grab.
Was wahr ist, so entsunken, so verwaschen
in Keim und Blatt, im faulen Zungenbett
ein Jahr und noch ein Jahr und alle Jahre –
was wahr ist, schafft nicht Zeit, es macht sie wett.
Was wahr ist, zieht der Erde einen Scheitel,
kämmt Traum und Kranz und die Bestellung aus,
es schwillt sein Kamm und voll gerauften Früchten
schlägt es in dich und trinkt dich gänzlich aus.
Was wahr ist, unterbleibt nicht bis zum Raubzug,
bei dem es dir vielleicht ums Ganze geht.
Du bist sein Raub beim Aufbruch deiner Wunden;
nichts überfällt dich, was dich nicht verrät.
Es kommt der Mond mit den vergällten Krügen.
So trinkt dein Maß. Es sinkt die bittre Nacht.
Der Abschaum flockt den Tauben ins Gefieder,
wird nicht ein Zweig in Sicherheit gebracht.
Du haftest in der Welt, beschwert von Ketten,
doch treibt, was wahr ist, Sprünge in die Wand.
Du wachst und siehst im Dunkeln nach dem Rechten,
dem unbekannten Ausgang zugewandt.
Ingeborg Bachmann
(M: Heinz Stadlbacher)
Trauer und Freid kennan d’weinviertler Leit.
Oafoch und stü sans, mochan net vü Tanz.
Gaunz in da Kam aum liabstn daham
mit a poar Freind, wo jeder si kennt und jedn beim Nauman nennt.
Marterl aum Födraund fügn si ins Weinlaund.
De Dörfer vasteckt, in de Muidn einglegt.
Ma hot si wos denkt, Leit und Laund net gekränkt
mit graugrünen Riesn auf softigen Wiesn.
Weinviertl, oh, oh, oh Weinviertl, i hear di singan aus da Köllarean.
Weinviertl, oh, oh, oh Weinviertl, du bist jo gor so leicht zum Überhean.
Weinviertl, oh, oh, oh Weinviertl, kumm, trau di aussa, aus da Köllarean.
Weinviertl, oh, oh, oh Weinviertl, dei Liadl soi a jeder hean.
Bevor d’Sun aufgeht pendelst furt und erst spät
kummst wieda ham. Sigst ka Föd und kan Bam,
kan Wirtn, kann Bäck, a da Zaumhoit is weg.
Wer kaun es gebn, wos a Dorf braucht zum Lebn?
In Freiheit zum leben woa den Bauern ea Segn.
De Oabeit is eintäut wurn, jetzt miaßn d’Bauern spurn
noch Interessen von Genossenschoften,
Chemie, Pharmazie, Industrie, i wea hin. I und mei Viech wean hin.
Weinviertl, oh, oh, oh Weinviertl, i hear di singan aus da Köllarean.
Weinviertl, oh, oh, oh Weinviertl, du bist jo gor so leicht zum Überhean.
Weinviertl, oh, oh, oh Weinviertl, kumm, trau di aussa, aus da Köllarean.
Weinviertl, oh, oh, oh Weinviertl, dei Liadl soi a jeder hean.
Im Eck hängt des Kreiz und a Zweigal, a gweichts.
Kirchn und s’Brauchtum san uns wos wert, drum
pflegn mas so guat, aber wo is de Gluat
de in oi dem steckt und zum Leben erweckt, uns zum Leben erweckt.
Weinviertl, oh, oh, oh Weinviertl, i hear di singan aus da Köllarean.
Weinviertl, oh, oh, oh Weinviertl, du bist jo gor so leicht zum Überhean.
Weinviertl, oh, oh, oh Weinviertl, kumm, trau di aussa, aus da Köllarean.
Weinviertl, oh, oh, oh Weinviertl, dei Liadl soi a jeder hean.
Wer hat unsre Seelen so verstört?
Es waren Menschen, die sachlich mit uns sprachen.
Wie oft haben wir auf sie gehört
und überhört, wie unsre Seelen brachen.
Langsam haben sie uns verlernt zu gehen
als sie merkten, wir möchten sogar fliegen.
Die Sonne ist zu heiß, komm, lass es stehn.
Doch das war eine, von den vielen Lügen.
Wer hat unsre Hoffnung so verstört?
Es waren Menschen, die ein Stück von ihr begruben.
Sie nahmen, was uns scheinbar nicht gebührt.
Vielleicht hat man auch sie zu oft belogen.
Gebt den Kindern eine Chance,
die noch eine reine Seele haben.
Verstört sie nicht, versetzt sie nicht in Trance.
Dann werden sie den Frieden in sich tragen.
Wofür ging das Volk auf die Straße
mit Geduld und Beharrlichkeit?
Wofür werden Diktaturen gestürzt
unter Mühe und Leid?
Wofür hat Sophie Scholl mit ihren Freunden
ihr Leben auf die Freiheit gesetzt?
Wofür hat Gandhi hungernd geglaubt,
wofür gab er sein Leben zuletzt?
Doch nicht dafür, dass du jetzt sagst,
macht unsre Grenzen dicht.
Reisefreiheit nur für die, die haben und wer sind.
Für Freiheit, wie sie wohl gemeint,
fehlt dir, mein Freund, die Sicht.
Sie klopft an deine Tür doch du mein Freund,
bist taub und blind.
Wofür hat Franziskus der Kleider sich entledigt,
und ging nackt davon?
Wofür hat Maria geboren ein Kind,
genannt Gottes Sohn?
Wofür hat Luther King gepredigt
und geträumt von Gewaltlosigkeit?
Wofür heilte Jesus die Menschen
von der Angst und Einsamkeit?
Doch nicht dafür, dass du jetzt sagst,
macht unsre Grenzen dicht.
Reisefreiheit nur für die, die haben und wer sind.
Für Freiheit, wie sie wohl gemeint,
fehlt dir, mein Freund, die Sicht.
Sie klopft an deine Tür doch du mein Freund,
bist taub und blind.
Wie weit is da Weg zu mir
und wos is da Preis dafür?
Wieviel Krotn schrein beim Teich in da Nocht?
Hot beim Sterbn scho ana glocht?
Wie lang geht da Krug zum Brunn und warum
is da Fisch im Wossa stumm?
Warum is da Himml blau?
Hot da liebe Gott a Frau?
Warum is des Salz im Meer?
Warum is da Knecht da Knecht und da Herr da Herr?
Wos is, waun auf a Frog die Antwort föt
Und Antworten man net versteht?
Is de Frog daun bled?
Wos is, waun des ois ganz anders is,
ois ma olle glaubn, dass is im Paradies?
Wos is glogn und wos is woahr?
Wer is normal, wer is da Noar?
Wer hot gsogt, so wias is, so muaß es bleibn?
Wer wird die Angst aus uns vertreibn?
Wer wird do sein, waun mir olle nimmer san?
Wer faungt die Tränen, waun i wan?
Warum is da Himml blau?
Hot da liebe Gott a Frau?
Warum is des Salz im Meer?
Warum is da Knecht da Knecht und da Herr da Herr?
Wos is, waun auf a Frog die Antwort föt
Und Antworten man net versteht?
Is de Frog daun bled?
Wos is, waun des ois ganz anders is,
ois ma olle glaubn, dass is im Paradies?
Warum hot des Lebn die Frogn
und da Tod im Lebn des Sogn?
Warum is da Himml trotzdem blau?
Wos is obn und wos is unt?
Grau is a a Teil von bunt!
Frogn tuan si auf waun i in deine Augn schau.
Wos is, waun auf a Frog die Antwort föt
Und Antworten man net versteht?
Is de Frog daun bled?
Wos is, waun des ois ganz anders is,
ois ma olle glaubn, dass is im Paradies?
© · St. Heinz